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Eigenvergrößerung

Eigenvergrößerung bezeichnet zum einen die optische Vergrößerung der Augen, die häufig bei starken sphärischen Gläsern im Plusbereich entsteht. Die Eigenvergrößerung tritt etwa ab einem Wert von + 2 Dioptrie auf. Da die Größe der Augen unnatürlich erscheint, außerdem die Abbildungsqualität (siehe Abbildungsfehler) leidet, können hochbrechende Brillengläser das Phänomen der Eigenvergrößerung beheben.

Verantwortlich für den Effekt der Vergrößerung der Augen, ist der Dicke des Brillenglases. Sollen die Augen hinter den Brillengläsern möglichst natürlich aussehen, darf das Brillenglas in der Mitte nicht zu dick werden - hierfür bietet sich eine Mittendickenreduzierung an. Da hohe Glasstärken diesen Effekt aber hervorrufen, muss ein Brillenglas mit einem hohen Brechungsindex ausgewählt werden, so dass die Brillengläser sehr viel dünner geschliffen werden.

Ein Standardbrillenglas besitzt einen Brechungsindex von 1,50. Dünne Brillengläser werden mit einem Brechungsindex von 1,60, extrem dünne Brillengläser mit einem Brechungsindex von 1,67 oder höher angefertigt. Kontaktlinsen sitzen direkt auf dem Auge und verursachen diesen Effekt nicht. Bei Minusglas im höheren Bereich kehrt sich der Effekt um, das Auge wird optisch verkleinert.

Eigenvergrößerung bei Anisometropie (Ungleichsichtigkeit)

Die Eigenvergrößerung der Augen wird, wie bereits beschrieben, bei sphärischen Brillengläsern im hohen Plusbereich ausgelöst. Sie entsteht aber auch bei einer vorliegenden Ungleichsichtigkeit. In diesem Fall bezeichnet die Eigenvergrößerung unterschiedlich große Bilder, die auf der Netzhaut abgebildet werden und zu unscharfen Bildern oder Doppelbildern beim Sehen führt. Weichen die Fehlsichtigkeiten auf beiden Augen stark voneinander ab, nennt man dies Ungleichsichtigkeit. Eine starke Abweichung liegt ab ca. 2,00 dpt Unterschied zwischen beiden Fernpunktrefraktionen rechts und links vor. Bei dieser starken Abweichung kann die Brille das zu korrigierende Bild nicht mehr optimal darstellen.

Die Ungleichsichtigkeit führt nicht nur zu einer Störung beim Sehen. Auch die Augen des Brillenträgers werden in Ihrer Größe durch die Brillengläser ungleichmäßig dargestellt. Wirkt das Auge im höheren Minusbereich kleiner als normal, ist der Effekt auf dem anderen Auge genau umgekehrt, das Auge im hohen Plusbereich wirkt unnatürlich vergrößert. Der Gegenüber sieht also zwei ungleich große Augen. Die starke Ungleichsichtigkeit kann am besten mit Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Möglich ist ein Ausgleich auch mit aniseikonischen Brillengläsern. Diese Lösung ist nur bedingt zu empfehlen, Kontaktlinsen sind in jedem Fall vorzuziehen.