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Kammerwasser

Kammerwasser wird vom Auge produziert und ist eine klare Flüssigkeit, die zwischen Linse und Regenbogenhaut durch die Pupille von der vorderen in die hintere Augenkammer verläuft. Von der vorderen Augenkammer aus zirkuliert das Kammerwasser entlang der Hornhaut. Das Kammerwasser versorgt Linse, Iris und Hornhaut mit wichtigen Nährstoffen und hält u.a. das Auge in seiner runden natürlichen Form. Stimmt das Verhältnis zwischen Produktions- und Abflussmenge, verfügt das Auge über einen gesunden Augeninnendruck. Der Augeninnendruck gewährleistet die Formstabilität des Auges und beträgt bei einem gesunden Auge bis 21 (mmHg). Steigt oder sinkt der Augeninnendruck, ist dies ein Anzeichen oder Auslöser für eine Augenerkrankung. Der erhöhte Augeninnendruck ist einer der größten Risikofaktoren für die Augenerkrankung Grüner Star (Glaukom).

Die Ursache für den erhöhten Augeninnendruck ist ein gestörtes Verhältnis zwischen Produktion und Abfluss des Kammerwassers. Der Augeninnendruck steigt an, wenn Kammerwasser in seiner natürlichen Menge produziert wird, aber nicht mehr ablaufen kann. Die Steigerung der Wassermenge im Auge führt zu einer dauerhaften Schädigung der Sehnerven, bei fortschreitendem Glaukom droht eine vollständige Erblindung. Da die geschädigten Sehnerven irreparabel geschädigt sind und nicht wiederhergestellt werden können, sind Vorsorgeuntersuchungen ab etwa dem 40.Lebensjahr unbedingt ratsam.

Verminderung des Augeninnendrucks

Wird Kammerwasser in zu geringer Menge produziert, führt dies zu einer Verminderung des Augeninnendrucks. Die Netzhaut (Retina) wird nur durch den Augeninnendruck auf ihrer richtigen Position gehalten. Sinkt der Druck, kann es dies zu einer Netzhautablösung führen. Wird die Netzhautablösung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann dies bis zur Erblindung führen. Typische Symptome für eine Netzhautablösung sind unter anderem Punkte und Linien, die der Mensch wahrnimmt, aber auch Lichtblitze, viele schwarze Pünktchen und Schatten. Eine Netzhautablösung kann nicht medikamentös behandelt werden, sie muss operiert werden. Gemessen wird der Augeninnendruck mit einem Tonometer. Während die Messung mit einem Lufttonometer auch von Arzthelferinnen durchgeführt werden kann, muss die Messung mit einem Applanationstonometer vom Augenarzt selbst vorgenommen werden.

Weitere Ursachen für die Verminderung des Augeninnendrucks können eine Entzündung im Augeninneren sein oder das Kammerwasser fließt durch ein „Leck“ in größeren Mengen ab, wie es unter anderem nach Verletzungen oder Operationen am Augen möglich sein kann.